Tearfund Deutschland ist seit 1998 im Jemen tätig und konnte trotz des Bürgerkriegs gute Beziehungen zu lokalen Partnerorganisationen, Behörden und ganzen Dorfgemeinschaften aufrechterhalten. Dieses Projekt hat zum Ziel, besonders gefährdeten Familien eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, wie auch neue Einkommensquellen zu schaffen. Dieses Ziel erreichen wir, indem wir Frauen beim Aufbau einer Hühner- bzw. Ziegenzucht helfen und Männer dabei unterstützen, eigenständig kleinbäuerliche Landwirtschaftsprojekte umzusetzen.
Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt und wurde seit 2015 durch den Bürgerkrieg fast komplett zerstört. Die Situation im Jemen ist katastrophal und laut den Vereinten Nationen eine der größten humanitären Krisen weltweit. Über 80% der Bevölkerung muss mit weniger als 2,15 US-Dollar pro Tag auskommen. 2,2 Millionen Kinder sind akut unterernährt.
Auf der Suche nach einer besseren Lebensgrundlage verlassen viele Familien ihre Heimatstadt. Jedoch gibt es kaum Hoffnung auf Arbeit für die meisten Männer. Hinzu kommen immer höher werdende Kosten für Nahrungsmittel, aufgrund schlechter Ernten oder Lieferungsengpässen.
Der Aufbau einer Hühnerzucht ist ein von Tearfund viel erprobter Ansatz mit hohen Erfolgschancen. Mittlerweile wenden wir den Ansatz auch in der Ziegenzucht an. Die Besonderheit bei diesen Projekten ist die ausschließliche Zusammenarbeit mit Frauen. Durch die Aufzucht von Hühnern bzw. Ziegen können Frauen ihre Ernährung durch Fleisch ergänzen und durch die Eierproduktion sowie den Verkauf tierischer Produkte ein zusätzliches Einkommen generieren. Die Projekte beinhalten folgende konkrete Maßnahmen:
•Schulungen für Frauen in den Bereichen Ernährung, Viehzucht und Verkauf
•Bereitstellung von Baumaterial für Hühner- bzw. Ziegenställe
•Verteilung von ersten Hühnern und einem Hahn bzw. ersten Ziegen
•Begleitung der Projektteilnehmerinnen
•Nachbereitung von durchgeführten Projekten
Durch den Krieg sind viele Männer auf neue Einkommensmöglichkeiten angewiesen und müssen Wege finden, ihre Familien selbstständig ernähren zu. Fehlendes Fachwissen und (Bau-)Material, klimabedingte Herausforderungen und schlechtes Saatgut sind nur einige Hürden, die ihnen begegnen. Mit Hilfe unserer Partner vor Ort werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
•Schulungen im Bereich klimaresistenter Landwirtschaft
•Gründung von Kooperativen, in denen sich die Landwirte gegenseitig unterstützen und ihr Wissen an die Dorfgemeinschaften weitergeben
•Bereitstellung von (Bau-)Material und Saatgut
•Begleitung der Projektteilnehmer
•Nachbereitung von durchgeführten Projekten
Um ganze Familien zu ernähren, arbeitet Tearfund mit lokalen Partnern an der Umsetzung nachhaltiger Projekte. Unser Ziel ist es, Familien und Communities zu befähigen, langfristig Armut und Hunger zu überwinden. Unser Ansatz ist die Hilfe zur Selbsthilfe sowie die punktuelle Verteilung von Lebensmittelpaketen dort, wo die Not am größten ist. Bei diesem konkreten Projekt leisten wir einen durch den Aufbau von Hühnerzuchten und kleinbäuerlichen Landwirtschaftsprojekten einen langfristigen Beitrag gegen den Hunger im Jemen. Das Projekt erreicht 4.248 Menschen.