Die wirtschaftlichen und politischen Situationen in Kasachstan und Kirgisistan sind unterschiedlich, jedoch durchweg von großen Herausforderungen geprägt. Die christlichen Gemeinden in den Ländern haben zusätzlich auch mit Diskriminierung und Verfolgung zu kämpfen. Besonders belastend ist dies für die Pastoren, die als “Hirten ihrer Schafe” viel zu tun haben und immer wieder mit schwierigen Entscheidungen konfrontiert sind. Daneben müssen sie sich um sich und ihre Familien kümmern. Viele Pastoren brennen daher über die Jahre aus und haben keine wirkliche Kraft mehr für ihren Dienst. Dies führt zu viel Frustration bei der Familie und in der Gemeinde. Um dem entgegenzuwirken sollen an zwei Standorten in der Region Erholungszentren eingerichtet werden, in denen insbesondere finanziell schlechter dastehende Pastoren und ihre Ehepartner für einige Tage bzw. Wochen zur Ruhe kommen können und auch seelsorgerlich betreut werden.
Kasachstan und Kirgistan erleben derzeit einen hohen Grad an politischer Instabilität. In Kasachstan kam es im Januar 2022 zu großen Unruhen. Kirgisistan ist durch politische Spannungen und teils sogar gewaltsam ausgetragene politische Machtkämpfe gezeichnet. Zudem kommen Grenzstreitigkeiten mit den Nachbarländern, Wasserprobleme und eine hohe Korruption dazu. Der Ukraine-Krieg hat die Länder insofern getroffen, dass es für die in Russland arbeitenden Auswanderer schwieriger geworden ist, Arbeit zu finden und Geld zurück zu ihren Familien zu schicken. Die Christen sind neben diesen Dingen zusätzlich noch von der Tatsache negativ betroffen, dass sie aufgrund ihres Glaubens angefeindet und diskriminiert werden. Oft droht ein Ausschluss aus der Familie, vom sozialen Umfeld und Arbeitsplatz, was die Christen finanziell sehr belastet. Die meisten wenden sich in diesen Fällen an ihren Pastor.
Um langfristig die Kosten zu senken, sollen ein Apartment und ein Haus an zwei Orten in verschiedenen Ländern erworben und eingerichtet werden. Zudem sollen an den beiden Standorten Teams ausgebildet und eingearbeitet werden, die die Administration, den Unterhalt und auch die Seelsorge in guter Art und Weise stemmen können. Da der Dienst teilweise schon auf kleinerem Level läuft, sind die entsprechenden Personen leicht zu finden. Wichtig ist auch eine Kommunikation dieser Möglichkeit an die Pastoren. Hierbei wird auf Mund zu Mund Propaganda gesetzt.
Die Pastoren in Zentralasien sind mit extrem vielen Ansprüchen und Herausforderungen konfrontiert. Langfristig das größte Problem ist, dass sie keine Ruhe finden, sich nicht zurückziehen können und auch selbst wenig Möglichkeiten zur Hilfe haben. Genau diese Dinge sollen den Pastoren und ihren Ehefrauen in den zwei Erholungszentren in der Region zur Verfügung stehen. Neben einer einfachen Unterkunft an einem abgelegenen Ort, wird ihnen auch die Möglichkeit der Seelsorge und weitere konkrete Hilfe angeboten. Für einen kurzen Zeitraum können sie als Ehepaar gemeinsam Kräfte sammeln, Dinge überdenken und auch nach Hilfe fragen. Dies soll zu einer langfristigen und gesunden Ausübung der Pastorentätigkeit beitragen.