Aufgrund der vorherrschenden Notlage soll das 2019 gegründete Al-Kalima Zentrum für Entwicklung und Gesundheit in Damaskus in seinen sozialdiakonischen, erzieherischen und medizinisch-therapeutischen Hilfen sowie seinen Bildungsangeboten umfangreich ausgebaut werden, neue Angebote für weitere Zielgruppen sollen entstehen. Zudem soll ein Al-Kalima-Zentrum am zweiten Standort des Projektpartners im 100km südlich gelegenen Suwayda mit ersten diakonischen und medizinischen Angeboten eröffnet und betrieben werden, denn auch hier leidet die Bevölkerung sehr. Weiterhin möchte Himmelsperlen den lokalen Wiederaufbau niedrigschwellig unterstützen, indem kleine Geschäfte und die Infrastruktur gefördert werden, z.B. in Form von Brunnen und Solaranlagen. Für zurückkommende Syrer/innen sollen Starterpakete im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe vergeben werden. Bedürftige Syrer/innen vor Ort erhalten ebenfalls Nothilfepakete. Außerdem soll in Damaskus ein eigenes Grundstück und Haus gekauft bzw. gebaut werden. So können Mietkosten gespart und ein fester und nachhaltiger Ort für die Hilfesuchenden geschaffen werden.
Im zerschundenen und kriegsgezeichneten Syrien erleben Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter täglich große Not und Entbehrungen. Es fehlt am Nötigsten, viele tragen körperliche oder seelische Wunden mit sich. Das Bildungs- und Gesundheitssystem in Syrien ist stark eingebrochen, Kindergärten gibt es kaum, viele Ärzte und Fachkräfte haben das Land verlassen. Die neue politische Entwicklung hat noch einen offenen Ausgang, insbesondere für Minderheiten wie Christen. Die Menschen im langjährigen Bürgerkriegsland sehnen sich nach Frieden und eine Perspektive für die Zukunft. Erste Syrer/innen, die geflohen waren, kehren nun in ihre Heimat zurück, häufig mittellos, auch sie brauchen Hilfe und Unterstützung.
Das „Al-Kalima Zentrum für Entwicklung und Gesundheit“ in Damaskus adressiert auf verschiedene Weise die Not der Menschen: In einem Kindergarten erhalten Kinder ein gutes, förderliches Umfeld erhalten. Er hat eine lange Warteliste, daher sollen weitere Gruppen eingerichtet und eine neue Gruppe in Suwayda begonnen werden. Allgemein- und Zahnärzte versorgen an drei Tagen in der Woche verarmte Personen, die sich einen Arzt oder Medikamente nicht leisten könnten. Es werden dringend weitere Ärzte, Medikamente und medizinische Geräte benötigt, in Suwayda soll eine medizinische Basisversorgung aufgebaut werden. Für Erwachsene finden Alphabetisierungskurse, traumatherapeutische und seelsorgerliche Angebote statt, für junge Mütter ein Gesprächskreis, für Schüler/innen der 9. Klasse ein Förderkurs, um die externen Prüfungen des Schulabschlusses zu bestehen. Alle Angebote sollen ausgeweitet und in Suwayda anfangen. Neu entstehen soll ein Raum für Studierende mit stabilem Internet und begleitenden Angebote zum Lernen, zu Leiterschaft und zur Begegnung. Starterpakete sollen für rückkehrende Syrer/innen verteilt werden. Solaranlagen und Brunnen sollen Zugang zu Strom und Wasser spenden. Kleine Geschäftsideen werden unterstützt, um Existenzen zu stärken. Durch den Kauf bzw. Bau eines eigenen Gebäudes wird ein fester Ort für das Al Kalima Zentrum und die Gemeindearbeit in Damaskus geschaffen.
Durch Erziehung und Bildung, diakonische und medizinisch-therapeutische Angebote und Hilfe zur Selbst erfahren bedürftige Menschen in Damaskus und Suwayda Fürsorge und Heilung, können ihre Gaben entwickeln und neue Perspektiven für sich und ihr Land gewinnen. Besonders angesichts des anstehenden Wiederaufbaus Syriens und der ungewissen politischen Situation, auch im Hinblick auf den Umgang mit Minderheiten, wollen wir unseren lokalen Partner, die Al Kalima Church, stärken. Seine Standorte in der Hauptstadt mit über 3 Mio. Einwohnern und Suwayda mit ca. 120.000 Menschen sind zentrale bzw. repräsentative Orte des Landes. Viele Mitglieder des Projektpartners, darunter auch Ärzte, helfen engagiert im Al Kalima Center mit.
Das 2019 eröffnete „Al-Kalima Zentrum für Entwicklung und Gesundheit“ in Damaskus ist für viele bedürftige Einwohner des Stadtviertels zu einer wichtigen Anlaufstelle für praktische Hilfe und Ermutigung geworden – für Christen wie für Muslime. In der aktuell volatilen politischen Lage, der katastrophalen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Situation soll das Zentrum als ein Zeichen der Hoffnung intensiv ausgebaut werden: Mehr Kinder und Erwachsene in Damaskus und Suwayda, weitere Personengruppen, die bislang nicht adressiert werden konnten, und rückkehrende Syrer/innen sollen Hilfe erhalten. Das Zentrum soll auf diese Weise ein Zeugnis sein, dass Gott sie und ihr Land nicht vergessen hat.