Geschlechterungleichheit ist weltweit sowohl Ursache als auch Auswirkung von Armut. Frauen haben häufig eingeschränkten Zugang zu sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen, schlechteren Zugang zu Bildung und zu gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Gleichzeitig ist die Einbindung von Frauen essenziell zur Stärkung ganzer Familien und Communities. Dieses Projekt adressiert daher insbesondere Frauen und Mütter. Durch den ganzheitlichen Ansatz, der wirtschaftliches und soziales Empowerment mit Einkommenssicherung und Gesundheit kombiniert, werden Frauen dabei unterstützt selbstständig Unter- und Mangelernährung ihrer Kinder vorzubeugen und sich selbst eine sichere Lebensgrundlage aufzubauen.
Burundi liegt im Zentrum Afrikas. Es ist eines der ärmsten Länder der Welt. 75,1% der Bevölkerung leben in multidimensionaler Armut und 41,2% der Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen. Große Teile der Bevölkerung haben nur eingeschränkt Zugang zu Wasser, angemessenem Wohnraum und zu Gesundheitsversorgung. Frauen, Schwangere, stillende Mütter und deren Kinder zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen. 56% der Kinder unter 5 Jahren sind akut unterernährt und damit einem sehr hohen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Dies wird durch Armut, Lebensmittelknappheit, unzureichende landwirtschaftliche Praktiken und Geschlechterungleichheiten, die Frauen den gleichberechtigten Zugang zu Ressourcen erschweren, maßgeblich verstärkt.
Das Projekt verfolgt mit einem ganzheitlichen Ansatz die vielfältigen Ursachen von Unter- und Mangelernährung, um diese in Burundi langfristig zu überwinden. Unser Ansatz verbindet nachhaltige Landwirtschaft mit Ernährungssicherheit und Gesundheitsversorgung durch Schulungen und wirtschaftliches Empowerment von Frauen und anderen marginalisierten Gruppen. Konkret umfasst das Projekt folgende Maßnahmen:
•Schulung der Frauen in der Herstellung von sogenanntem „Magic Porridge“, einem besonders nahrhaften Brei aus lokalen Zutaten zur überlebenswichtigen Versorgung unterernährter Kinder
•Ausbildung von Frauen zu „Nutritional Volunteers“, die als Multiplikatorinnen Familien in ihrer Community unterstützen und ein Netzwerk für Ernährungshilfe aufbauen
•Gründung von Spar- und Selbsthilfegruppen zur wirtschaftlichen Stärkung der Frauen im Projekt
•Schulungen von Frauen zu Hygienepraktiken, Krankheitsprävention und Familienplanung
•Schulungen von Frauen zu verbesserten und klimaresilienten landwirtschaftlichen Praktiken sowie Bereitstellung von Saatgut und Materialien zum Ackerbau
•Sensibilisierungsworkshops mit Männern zu Geschlechterungleichheiten und Geschlechternormen, um Frauen und Mädchen in den Communities zu stärken und zu schützen
Unser langfristiges Ziel ist die Überwindung von Armut in den Communities, mit denen wir zusammenarbeiten. Daher arbeiten wir an der Umsetzung nachhaltiger Projekte, die Familien stärken und nachhaltig versorgen. Unser Ansatz ist dabei die Hilfe zur Selbsthilfe sowie punktuelle Nothilfe in Form von überlebenswichtigen Lebensmitteln dort, wo die Not am größten ist. Bei diesem konkreten Projekt leisten wir durch die Schulung und Mobilisierung von Frauen und Müttern einen zentralen Beitrag zur Versorgung von unterernährten Kindern und damit zur Überwindung von Unter- und Mangelernährung in Burundi.