In der vergangenen Woche kam es in mehreren Teilen Afghanistans zu schweren Regenfällen und Sturzfluten. Die jüngsten Überschwemmungen haben in der Provinz Baghlan die meisten Todesopfer gefordert und enorme Verluste verursacht, da Hunderte von Menschen getötet und verletzt und Tausende von Häusern ganz oder teilweise zerstört wurden. Der Klimawandel führt in vielen Ländern zu noch nie dagewesenen katastrophalen Auswirkungen. Gerade in Afghanistan haben die zahlreichen Erdbeben und verheerenden Überschwemmungen der letzten Jahre zugenommen. In Afghanistan wird es aufgrund von mehr Schneefall im Winter und wärmeren Sommern wahrscheinlich vermehrt zu Überschwemmungen kommen. Dazu kommt die Trockenheit und Dürre, was bei starken Regenfällen zu Sturzfluten führt. Shelter Now International erhielt ein Ersuchungsschreiben von der Regierungsverwaltung der Provinz Baghlan in dem sie sofortige Hilfe anforderten. Unsere beiden Teams vor Ort werden Decken und Lebensmittelpakete für die Opfer der Flut bereitstellen. Dies soll den Bedarf von zwei Monaten decken.
Die Berichte mehrerer betroffener Familien waren erschütternd. Mohammad Hassan, ein Bewohner des Bezirks Barkah, sagte, er sei nach Kabul gefahren, um seine Invaliditätsrente zu erhalten, und kehrte nach Baghlan zurück, nachdem er die Nachricht gehört hatte; er hat jedoch keine Informationen über seine 12 Familienmitglieder.
Gul Ahmad, ein weiterer Angehöriger der Opfer, sagte: "Ich habe 75 Leichen im Krankenhaus gesehen. Die Menschen sind schwer betroffen, und alle Straßen sind zerstört".
Lokale Beamte in Baghlan erklärten, dass Leichen und Verletzte aus den überschwemmten Gebieten, in denen die Straßen blockiert waren, mit dem Flugzeug in zentrale Krankenhäuser gebracht wurden, und dass diejenigen, die eingeschlossen waren und in Lebensgefahr schwebten, in sicherere Gebiete gebracht wurden.
Das Ministerium für Flüchtlinge und Rückkehrer gab bekannt, dass die jüngsten Überschwemmungen in der Provinz Baghlan 315 Todesopfer und
1.630 Verletzte gefordert haben.
Bei den meisten unserer Lebensmittel-Verteilaktionen wird ein sicherer Platz in der Nähe der Begünstigten eingerichtet. Aus Sicherheitsgründen kann eine Haus zu Haus Verteilung nicht durchgeführt werden. Da es sich bei den Dörfern jedoch um kleine Ortschaften handelt, wählen wir in jedem Dorf einen Ort aus, an dem auch die Sicherheit gewährleistet ist und die betroffenen Familien kommen, um die Nahrungsmittel abzuholen können. Nachdem die am stärksten betroffenen Familien ermittelt wurden, gehen wir von Haus zu Haus und übergeben ihnen im ersten Schritt die entsprechende Lebensmittelkarte, die sie am Tag der Verteilung vorlegen müssen. Die Karte ist nicht übertragbar, da sie mit einem Code versehen ist und nur die Person mit dem dazugehörigen Personalausweis kann das Lebensmittelpaket abholen. Die Karten können also nicht verkauft oder an eine andere Familie/Person weitergegeben werden. Durch dieses Verfahren müssen die Familien keine weiten Strecken zurücklegen, um die Hilfe abzuholen. Wenn wir feststellen, dass einige Familien nicht in der Nähe sind, richten wir eine zweite Ausgabestelle ein. Wir legen immer Wert darauf, dass die Familien nicht zu Fuß gehen oder weite Strecken zurücklegen müssen, um die Hilfspakete zu erhalten.
Wir sind eine christliche Organisation, die Menschen ganzheitlich (integral, holistically) in ihren Nöten durch Hilfs- und Entwicklungsprojekte hilft. Shelter Now arbeitet in verschiedenen Ländern unter unterschiedlichen ethnischen Volksgruppen und dient diesen unabhängig von äußeren Umständen. Unser Commitment steht fest, auch wenn unsere Arbeit aufgrund auserordentlicher Situationen (z.B. aktuelle Regierung in Afghanistan) nur erschwert durchgeführt werden kann.
Wir möchten 1200 Familien bzw. etwa 8400 Individuen mit Lebensmittelpaketen und Decken versorgen.