Kinder großziehen und der ganzen Familie eine Perspektive schenken – das ist in Äthiopien für viele Eltern eine tägliche Herausforderung. Wenn durch einen Schicksalsschlag diese Verantwortung auf nur ein Elternteil übertragen wird, ist die Verzweiflung groß. Denn die meisten Mütter haben ein unregelmäßiges Einkommen oder sind völlig mittellos. Kinder müssen früh mit anpacken oder für sich selbst sorgen, so dass die schulische Bildung fehlt. Doch ohne diese verlieren sie die Chance, aus dem Armutskreislauf zu entfliehen. Um diese Abwärtsspirale in die Armut zu durchbrechen, unterstützt humedica seit 2010 Familien in Addis Abeba umfassend: Drei Jahre lang erhalten Familien, die sich in einer Krise befinden, Unterstützung. In den Einrichtungen von humedica erhalten Kinder Mittagessen und Nachhilfeunterricht. Eltern lernen unternehmerische Grundlagen, um ein besseres Einkommen aufzubauen und dieses zu verwalten. Beispielsweise in Form eines Ladens, Hühnerhaltung oder Anbau von Gemüse.
41 % der Haushalte in den humedica-Familienprogrammen verdienen weniger als 25 € monatlich. Das reicht weder, um die Familie mit ausreichend Nahrungsmitteln zu versorgen, noch für jegliche Gesundheitsversorgung.
Besonders alleinerziehende Elternteile haben es schwer. Denn meist verfügen sie über kein regelmäßiges Einkommen – wenn dann noch ein Krankheitsfall in der Familie hinzukommt, stehen sie vor dem Ruin.
Viele Kinder müssen früh zum Lebensunterhalt beitragen und können deshalb keine Schule besuchen. Doch ohne die nötige Schulbildung verlieren sie die Chance, aus dem Armutskreislauf zu entfliehen.
Häufig zerbrechen Familien: Hunger, unzureichende Trinkwasserversorgung und instabile Lebensverhältnisse veranlassen die Kinder, schon in jungem Alter ihre Familien zu verlassen, um für sich selbst zu sorgen.
In den Schulen fehlt es an sauberem Trinkwasser und Hygieneeinrichtungen, was nicht zur Gesundheit der Kinder beiträgt.
Rundumpaket, das die Eltern auf lange Sicht dazu befähigt, sich und ihren Familien eine neue Existenzgrundlage durch ein stabiles Einkommen zu verschaffen und damit den Kreislauf der Armut zu durchbrechen:
- Bildungsprogramme und Schulungen für Erwachsene, in denen unternehmerische Grundlagen gelehrt werden
- Nachhilfeunterricht für Kinder aus benachteiligten Familien
- Startkapital für die Kleingewerbegründung, um die Selbstständigkeit der Eltern zu gewähren
- Krankenversicherung für die ganze Familie
- Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln des alltäglichen Gebrauchs
humedica stärkt gleichzeitig die Strukturen vor Ort: An Schulen werden Toiletten und sichere Trinkwasseranschlüsse in der Hauptstadt Addis Abeba in den Brennpunktvierteln Ketema und Lideta gebaut.
Mit der umfassenden Familienhilfe wird die Armutsspirale unterbrochen: Drei Jahre lang erhalten Familien, die sich in einer Krise befinden, Unterstützung.
Kinder erhalten Mittagessen und Nachhilfeunterricht.
Eltern oder alleinerziehenden Mütter lernen, wie sie langfristig besser verdienen und ihr hart erarbeitetes Geld gut verwalten können.
Auch eine Starthilfe für ein eigenes kleines Unternehmen, wie beispielsweise die Eröffnung eines Lebensmittelgeschäfts, ist möglich.
Da der Gesundheitszustand der von humedica unterstützen Familien oft nicht gut ist und meist das Geld für Medikamente fehlt, erhalten die Familien auch Nahrungsmittel und Medizin.
Das Konzept hilft besonders Müttern, die von ihren Männern getrennt leben, denn häufig mangelt es nicht nur an Geld oder Wissen zur Geschäftsgründung. Oft ist es auch die fehlende Betreuungsmöglichkeit der Kinder, die eine regelmäßige Arbeit in Äthiopien beinahe unmöglich erscheinen lässt.